Viele schwere Herzfehler sind bereits pränatal (vor Geburt) diagnostizierbar. Ein erster Hinweis kann bereits eine verdickte Nackentransparenz sein, oft werden beim grossen Organultraschall um die 20. Schwangerschaftswoche Auffälligkeiten entdeckt. In einem solchen Fall werden betroffene Eltern an einen Kinderkardiologen überwiesen.

Bestätigt sich der Verdacht auf einen schweren Herzfehler wird Ihr Kardiologe Sie über die verschiedenen Möglichkeiten aufklären. Unter Umständen wird Ihnen eine Fruchtwasserpunktion empfohlen, um genetische Ursachen für den Herzfehler auszuschliessen. Unter gewissen Voraussetzungen (Art des Herzfehlers, Zusatzerkrankungen, Schwangerschaftsalter) ist ein Spätabbruch der Schwangerschaft möglich. Sie können Sich auch für einen natürlichen Verlauf entscheiden. Ohne lebenserhaltende Sofortmassnahmen nach der Geburt wird Ihr Baby nach wenigen Stunden bis Tagen, nach Verschluss des Ductus arteriosus, für immer einschlafen. Der dritte Weg ist die dreistufige Palliation. Das Herz-Kreislaufsystem wird in drei Operationen so umgestellt, dass es mit nur einer Herzkammer funktioniert. Sie sollten Ihr Kind an einem auf solch komplexen Operationen spezialisierten Spital behandeln lassen. In der Schweiz ist das Kinderherzzentrum Zürich führend auf dem Gebiet der Behandlung von Herzfehlern bei Neugeborenen. Entscheiden Sie sich für Zürich, wird Ihnen vermutlich empfohlen Ihr Kind im Universitätsspital Zürich zur Welt zu bringen, damit es kurz nach der Geburt rasch ins Kinderspital Zürich verlegt werden kann.

Auch wenn die Schwangerschaft nach einer solch schwerwiegenden Diagnose von vielen Ängsten, Sorgen und offenen Fragen überschattet ist, so schafft die Tatsache, dass der Herzfehler bekannt ist, für Ihr Kind optimale Startmöglichkeiten.