Nicht immer werden Herzfehler pränatal (während der Schwangerschaft) erkannt. Solange das Kind über die Plazenta versorgt ist, geht es ihm üblicherweise gut. Nach der Geburt, wenn sich der Ductus arteriouses zu schliessen beginnt, erhält der Körperkreislauf immer weniger Blut, bis das Baby schliesslich einen Kreislaufschock erleidet.
Meist wird das Kind bereits kurze Zeit nach der Geburt zyanotisch und atmet sehr angestrengt. Der Herzschlag erhöht sich, die Pulse lassen sich nur noch schwach tasten. Nun ist eine rasche Diagnose und die damit eingeleitete Prostaglandin-Infusion zur Offenhaltung resp. Wiedereröffnung des Ductus arteriousus lebensnotwendig. Das Kind muss so schnell wie möglich in ein Herzzentrum zur genauen Untersuchung verlegt werden - bevor die schwere Entscheidung für die Eltern ansteht: dreistufige Palliation um das Herz-Kreislaufsystem in drei Operationen so umzustellen, dass es mit nur einer Herzkammer funktioniert oder ein begleitetes gehenlassen ihres Kindes. Oft bleibt für diese Entscheidung nur ganz wenig Zeit.